Türchen 18

Die Perspektive macht’s

(Verfasser unbekannt)

Es war einmal – so beginnen viele alte Märchen. Diese Begebenheit spielt in der Gegenwart und kann jeden Tag wieder geschehen.

Es war einmal ein reicher Vater, der seinem Sohn unbedingt zeigen wollte, was es bedeutet arm zu sein. Deshalb ließ er ihn eine kurze Zeit auf einem ärmlichen Bauernhof verbringen. Als der Vater seinen Sohn dann wieder abholte, war er neugierig, wie der Sohn diese Zeit empfunden hatte. Schon im Auto fragte er deshalb: „Nun, was sagst du zu dieser Erfahrung?“

Der Sohn antwortete nur mit einem kurzen „Gut“. Das war dem Vater zu wenig, deshalb fragte er weiter: „Hast du etwas daraus gelernt?”

„Oh, ja,“ antwortete der Sohn und begann lebhaft aufzuzählen:

„WIR haben einen Hund, SIE haben vier.

WIR haben ein Schwimmbad mit behandeltem Wasser, das bis zur Mitte unseres Gartens reicht, SIE haben einen ganzen Bach, mit kristallklarem Wasser und Fischen darin.

WIR haben elektrische Beleuchtung im Garten, SIE haben die Sterne und den Mond als Lichtspender.

UNSER Garten reicht bis zum Zaun, IHRER bis zum Horizont.

WIR kaufen das Essen, SIE kochen es.

WIR hören CD´s. SIE hören die Konzerte der Vögel, Grashüpfer und anderer Tiere.

WIR töten unsere Nahrung in der Mikrowelle, SIE essen natürliche Lebensmittel.

WIR bauen Mauern, um uns zu schützen, SIE leben mit offenen Türen und sind von Freunden umgeben.

WIR sind mit dem Handy, PC und TV verbunden, SIE sind mit dem Leben, mit Himmel, Sonne, Wasser; grünen Wiesen, Tieren und mit ihrer Familie.“

Der Vater war erstaunt über die Aussagen seines Sohnes. Dann zog der Sohn die Schlussfolgerung:

„Vielen Dank, dass du mir gezeigt hast, wie arm WIR sind!!!“

Hinweis 18: “Zuversicht” 🙂

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